Geschichte von Madeira

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Historische Szene in Funchal auf Madeira
Historische Sezene in Funchal auf Madeira (Wikimedia, Hofi0006)

Madeira – die Insel hat ihren Namen vom portugiesischen Wort „Holz

Im Jahre 1351 wird die Insel „Madeira“ erstmals auf einer Seekarte genannt, damals jedoch noch unter dem Namen „Isola di Legname“ (=Holzinsel). Erst das Jahr 1419 gilt als Wiederentdeckungsjahr der Insel durch portugiesische Seefahrer. Die ersten portugiesischen Stützpunkte entstanden auf der mit dichtem Wald bewachsenen Insel. Hierbei handelt es sich um einen Lorbeerwald, der heute noch auf Madeira zu finden ist.

Recht schnell entdeckten die Portugiesen dass auf dem fruchtbaren Boden der Insel Zuckerrohr angebaut werden kann. Diese Entdeckung bedeutete den Aufschwung der Insel und schon bald entwickelte sich Madeira zum größten Zuckerlieferanten Europas. Was wiederum bedeutete, dass auch Sklaven zur Unterstützung benötigt werden.

1478 besucht Christoph Kolumbus als Zuckerhändler erstmals die Insel. Doch er bleibt nicht der einzige, denn in den darauffolgenden Jahren lockte die üppige Fruchtbarkeit und der Wohlstand viele Europäer nach Madeira.

Schon im Jahre 1508 erhielt Funchal den Status einer Stadt.

Der ausgelaugte Boden brachte jedoch 1521 den Niedergang der Zuckerrohrindustrie. Viele Felder wurden in Weinberge umgewandelt und die ersten Großgrundbesitzer begannen Wein anzubauen. Die typischen Reben stammten ursprünglich aus Zypern, Kreta und Sizilien und wurden im Tausch gegen das Zuckerrohr auf die Insel gebracht

1531 wurde Funchal überfallen. Da die Stadt bis dato über keine Festung verfügte bzw. es keine Stadtmauer gab, konnte sich die Insel nicht verteidigen und zahlreiche wichtige Schätze verschwanden, als die Franzosen nach 14 Tagen wieder abzogen.

In den Jahren 1580-1640 fällt Madeira an die Spanier. Durch den ständigen Konflikt zwischen Spanien und England wurde die Insel in diesen Jahren des öfteren von englischen Soldaten gebrandschatzt und geplündert.

Mit dem Vertrag von Lissabon erhielt Madeira 1668 endgültig seine Unabhängigkeit zurück. Doch hierfür mussten sie zahlreiche Kompromisse eingehen. So war es nur den Engländern erlaubt Wein zu exportieren, nicht jedoch den Portugiesen.

In den Jahren 1807-1814, im Verlauf der Napoleonischen Kriege wurden englische Soldaten auf der Insel stationiert, die sich dort später niederließen.

In der Folge der Reblausplage auf Madeira verließen 1852 zahlreiche Menschen die Insel und kamen auch in den darauffolgenden Jahren nur sehr spärlich zurück. Zu diesem Zeitpunkt fand die Stickerei auf der Insel immer mehr Verbreitung. Die wunderschönen Stickereien wurdenseither nach England exportiert.

1910 endete die Monarchie Portugals.

Nach Ende der Hungerrevolte 1931 wurden zahlreiche Madeirer auf die Azoren und die Kapverdischen Insel verbannt. Die Hungerrevolte konnte nur mit Hilfe des Militärs niedergeschlagen werden.

Doch die Entwicklung blieb nicht stehen, denn 1947 starteten die ersten Linienflüge zwischen England, Portugal und Madeira. Anschließend wurde 1960 der Flughafen auf Porto Santo und 1964 der Flughafen in Funchal eröffnet.

1974 endete dann auch die Militärdiktatur in Portugal. Die Unabhängigkeitsbewegung setzte sich jedoch nicht gänzlich auf Madeira durch.

Schließlich erhielt Madeira 1976 den Sonderstatus einer autonomen Region und zieht seither immer mehr Touristen an. So waren es z.B. im Jahr 1976 ca. 180.000 Touristen.  2005 waren es schon etwa 1 Million.

Seit 1986 ist Portugal nun auch Mitglied der Europäischen Union und seither stieg das Interesse an dem Land und der Insel stetig.

2002 erhielten dann auch die Madeirer den Euro als Währung.

2010 wurde die Insel jedoch von einem folgenschweren Unwetter getroffen. Vor allem die Region im Süden um Funchal wurde zerstört. Zahlreiche Häuser wurden von den Wassermengen mitgerissen, die sich meterhoch den Weg vom Berg hinab Richtung Funchal bahnten.

Aktuell ist die Insel Madeira in einem ausgezeichneten Zustand und sehr friedlich. Viele historische Gebäude und Denkmäler sind noch sehr gut erhalten und auch die alten Städte versprühen noch den Charme der Geschichte.