Ein kleines Dorf isoliert zwischen riesigen Berghängen im Herzen der Insel: Das Nonnental Curral das Freiras nistet versteckt 19 km von Funchal entfernt im Landesinnern. Im 633 m hohen Tal gibt es ein beschauliches Bild, wie es dort in den Bergen klebt. Es gehört zur Gemeinde Câmara de Lobos und beheimatet heute knapp 2000 Einwohner auf einer Fläche von 25 km². Der einzig befahrbare Weg wurde 1959 angelegt. Er ist sehr kurvig und führt entlang der steilen Flanken der Berge. Schon die Fahrt hinein ins Nonnental ist ein kleines Abenteuer wert.
Die Geologen sind sich unschlüssig wie das Tal entstanden ist: Entweder durch Erosion oder durch Vulkanaktivität, bei der sich die Lava einen Weg gebannt hat. Madeiras höchster Berg, der Pico Ruivo, liegt östlich vom Tal.
Einsames und verstecktes Tal der Nonnen
Der Name Nonnental wird vom portugiesischen Curral das Freiras abgeleitet. Ursprünglich war das Tal von Nomaden und Hirten bewohnt. Sklaven sind hierher geflüchtet, um sich zu verstecken. Sie haben als erste kleine Häuser dort gebaut und seit dem 15 Jhd. gab es dann dauerhafte Behausung. Weitere Menschen folgten, obwohl die Region immernoch sehr unterentwickelt war. Gegen Ende des 15. Jhd. wurde das Land zum Eigentum der Nonnen des Klosters Santa Clara. Aus dieser Zeit stammt auch der Name Curral das Freiras („Pferch der Nonnen“). Mitte des 16. Jhd. sollen sie über einen geheimen Wanderpfad hierher gekommen sein, um sich und das Klostervermögen in dem Tal vor französischen Seeräubern zu verbergen.
Durch die geographische Isolation lebten und leben die Menschen immer noch von dem, was sie selbst anbauen. Diese Region ist sehr fruchtbar und das Hauptprodukt sind Kastanien. Sie bilden auch gleichzeitig die wichtigste Einkommensquelle: Kastanienkuchen, Kastanienlikör und Kastaniensuppe locken internationale Gäste zur Verköstigung an. Ginja ist ein lokaler Likör und wird aus Kirschen oder Kastanien hergestellt und ebenfalls eine Spezialität dieser entlegenen Gegend. Am 1.11. jeden Jahres findet das Kastanienfest zu Ehren der Natur statt.
Eira do Serrado
Auf einsamer Höhe von 1095 Metern, entlang demselben Weg nach Curral das Freiras und am Ende des Passes zum Tal der Nonnen, liegt das 4 Sterne Hotel Eira da Serrado. Es ist der Ausgangspunkt einer kurzen Wanderung zum „Adlernest“, einer Aussichtsplattform mit atemberaubender Sicht auf die kleine Ortschaft im Nonnental. Gleichzeitig ist das Hotel auch Startpunkt für viele Levada-Wanderungen.
Anfahrt Curral das Freiras: Von Funchal aus entlang der Via Rapida in Richtung Ribeira Brava bis zur Ausfahrt „Pico dos Barcelos“.
Von dort aus über die ER107 in Richtung Eira do Serrado und Curral das Freiras fahren.